Ich glaube, das hier wird die einfachste Rezension, die ich jemals auf sozialmarketing.de verfasst habe. Denn es gibt für kleine Vereine im politischen und sozialen Bereich keinen Grund, dieses Buch nicht zu kaufen.
Hier liegt die 14. vollständig überarbeitete Auflage 2020 des Bands „Fördertöpfe für Vereine, selbstorganisierte Projekte und politische Initiativen“ vom Netzwerk Selbsthilfe aus Berlin.
Fördermittel Akquise für kleine Vereine
Wer sich regelmäßig mit der Akquise von Stiftungsmitteln oder Fördermitteln beschäftigt, kennt das Problem. Wo eigentlich anfangen? Es gibt gute und auch weniger gute Recherchequellen im Netz, analog und im eigenen persönlichen Netzwerk. Und je tiefer man gräbt, desto schneller ist klar, dass man eigentlich eine eigene Tabelle, wenn nicht sogar eine Datenbank benötigt.
Organisationen ohne hauptamtliches Personal sind da oft benachteiligt, da das zeitliche Engagement der Freiwilligen nur einmal investiert werden kann. Und die Akquise von Fördermitteln ist dabei nicht besonders sexy.
Das Nachschlagebuch vom Netzwerk setzt genau dort an. (Wir haben bereits die letzten Ausgaben lesen dürfen und empfohlen.)
Die über 25.000 Stiftungen in Deutschland und weiteren unzähligen Quellen für Fördermittel wurden für die Arbeit der vom Netzwerk vertretenen Organisationen komprimiert. 350 einschlägige Förderquellen sind alphabetisch sortiert dargestellt. Auf den ersten Blick sind Name der Förderorganisation, Orte der Förderung und Tags der Förderkriterien zu erkennen. Weitere Angaben folgen.
Im Fokus: Politische Arbeit für und mit Menschen
Der Blick auf die ebenfalls in den meisten Fällen angegebene Website ist dann obligatorisch. Im Fokus stehen Stiftungen und Fördermittelgeber, die im sehr groben Kontext politische Arbeit für und mit Menschen fördern. Freunde des Tier- und Naturschutzes werden mit der reinen Auflistung nicht glücklich. Dennoch findet sich auch eine kurze Einführung in die Antragstellung und das Fördermittelwesen im Allgemeinen.
Kleines Manko
Vielleicht das einzige Manko: Alles ist Papier. Die eifrige Recherche geschieht also nur durch rigoroses Blättern und dem Markieren mit Post-Its. Digitales Arbeiten geht eben nicht. (Oder zerschneiden, OCR-einscannen :-). Klappt!)
Aber, das Buch ein No-Brainer: Die Ausgabe kostet 24,- € zzgl. Porto.
Wenn auch nur ein einziger Antrag auf Grund dieser Recherche durchkommt, dann hat es sich zig Mal finanziell rentiert. Und wenn nicht, so ist das Buch auch seiner jüngsten Auflage eine tolle Recherchequelle. Hier kann das Buch bestellt werden.
2 Comments
Vielen Dank für die Rezension Maik!
Und nebenbei: Bravo für die interessante und lehrreiche Konferenz gestern!
Würdest du dieses Buch auch kleinen Organisationen empfehlen, die im Bereich (klassische) Musik tätig sind, vor allem für Kinder und Jugendliche? In deinem Artikel taucht das Wort “Kultur” – im Gegensatz zur Rezension der 13. Auflage – gar nicht auf (ist dieser Bereich gar geschrumpft?). Oder kannst du andere Nachschlagewerke oder Seiten empfehlen, bei denen die Stichworte “Kultur”, “Musik”, “Kinder- und Jugendarbeit” viele Treffer versprechen?
Vielen Dank im Voraus!
Ein “Danke” an das Netzwerk Selbsthilfe aus Berlin, super Guide. Wir haben diesen auch gekauft und finden diesen sehr hilfreich.