Gute Praxis

13 SEO-Quick-Wins für mehr Sichtbarkeit in Suchmaschinen

Suchmaschinen sind eine fantastische Quelle, um mehr Menschen zu erreichen und auf Eure Website und Eure Themen aufmerksam zu machen. Diese Chance wird leider grade von sozialen Organisationen oft nur unzureichend genutzt. Dieser Artikel zeigt Euch daher 13 schnell und einfach umsetzbare Möglichkeiten, um Eure Website bei Google sichtbarer zu machen.

SEO? Macht man sowas noch?

Die Bedeutung von Sichtbarkeit in Suchmaschinen wird häufig noch immer unterschätzt – nicht so direkt wie Mailings, nicht so hip wie Social-Media, nicht so konkret wie AdWords. Dass die Suchmaschinenoptimierung (SEO) vor allem in den Anfangsjahren häufig durch schmutzige Tricks und Spam geprägt war, hat nicht grade zur Reputation als wichtigen Traffic-Kanal beigetragen.

Dabei sind Zugriffe über Suchmaschinen in vielen Fällen die stärkste Besucherquelle:

Quelle: http://www.conductor.com/blog/2014/07/update-organic-search-actually-responsible-64-web-traffic/

Die gute Nachricht: Heutiges SEO hat nichts mehr mit den Tricks der Anfangszeit zu tun, sondern dient der optimalen Aufbereitung Eurer Website – und zwar technisch und inhaltlich. Gemeint ist damit: die optimale Aufbereitung für den Besucher!

Zur Bewertung einer Seite und damit der Positionierung für Suchbegriffe gibt es hunderte Faktoren, die sich alle gegenseitig beeinflussen. Alle dienen dazu, die Relevanz der Inhalte einer Website für bestimmte Suchbegriffe zu definieren.

Die vereinfachte Logik dahinter: Google (mit 95 % Marktanteil in Deutschland kann der Markenname fast schon synonym zu „Suchmaschine“ verwendet werden) versucht alle Faktoren, die den Besucher zufriedener machen, in die Bewertung und damit das Ranking von Websites einfließen lassen. Denn nur durch die Präsentation der für den Leser besten Suchergebnisse kann das Unternehmen seinen hohen Marktanteil halten – und weiterhin Milliarden mit Werbung verdienen.

Schnell umsetzbare Methoden für mehr Besuche über Suchmaschinen

Hier zeige ich Euch 13 SEO Quick-Wins, also Maßnahmen, die mit verhältnismäßig geringem Aufwand große Effekte auf die Positionierung in Suchmaschinen und die Zufriedenheit Eurer Leser haben können. Die Quick-Wins umfassen Tools, Inhalte, Strategie und Technik und haben sowohl direkte als auch indirekte Effekte auf die Positionierung Eurer Themen bei relevanten Suchanfragen.

Los geht’s:

  1. Installiert Google-Webmaster-Tools und profitiert von der kostenlosen Analyse
  2. Bestimmt die Darstellung Eurer Organisation in den Suchergebnissen selbst. Mit Google My-Business
  3. Aktualisiert alte Seiten und profitiert vom Rankingfaktor „Freshness“
  4. Optimiert die Darstellung in den Suchergebnissen und wendet Keywords richtig an
  5. Findet heraus, was Suchende in Eurem Themengebiet wirklich interessiert. Mit Google-Suggest
  6. Verbessert die Formatierung und erhöht die Lesbarkeit
  7. Nutze die ersten drei Sekunden – bevor der Besucher wieder geht
  8. Macht den Social-Media-Zugang und die Teilbarkeit so einfach wie möglich
  9. Definiert Euer Thema neu und besetzt die zentralen Begriffe
  10. Lasst Eure Besucher nicht warten und verringert die Ladezeit
  11. Nutzt Interne Verlinkungen – stärkt damit Themen und leitet Besucher
  12. Leitet nicht-erreichbare Seiten weiter (Fehler: 404)
  13. Erstellt eine XML-Sitemap und eine HTML-Sitemap, damit Leser und Suchmaschinen Eure Website besser verstehen

1. Installiert Google-Webmaster-Tools und profitiert von der kostenlosen Analyse

Auch wenn man kein Freund von Google und den Datenschutzrichtlinien ist: Macht es. Unbedingt! Eine einfachere Möglichkeit gibt es nicht, um Wissen über Googles Verständnis von Eurer Website sowie Tipps zu Optimierungsmaßnahmen zu erhalten. Zudem werden Probleme angezeigt, die dafür sorgen, dass Eure Website nicht angemessen gerankt wird.

Zwei wichtige Tipps:

  1. Nutzt ein zentrales Google-Konto für die Anmeldung Eurer Website in den Google-Diensten. Dazu zählen auch My-Business (siehe Quick-Win 2), Maps und AdWords. Sicht- oder auch Bearbeitungszugriffe können im Nachhinein nach Belieben erstellt werden.
  2. Achtet auf die richtige Eintragung Eurer Website. Mit oder ohne www. ist ein Unterschied.

Effekte:

  • Ansicht der eigenen Website mit den Augen Googles
  • Anzeige von Fehlern und Potenzialen der eigenen Website

Eine komplette und verständliche Einführung in die Bedienung der Webmaster-Tools gibt es hier.

2. Bestimmt die Darstellung Eurer Organisation in den Suchergebnissen selbst. Mit Google My-Business

Die Nutzung von Google My-Business wird bislang noch immer stark vernachlässigt. Dabei ist es eine simple und kostenlose Möglichkeit, sich bei Suchen nach der eigenen Organisation bereits in den Suchergebnissen optimal zu präsentieren. Mit Logo, Kontaktdaten, den wichtigsten Fakten, Google-Maps-Darstellung und ggf. weiteren Inhalten. Damit ist Google My-Business, in Reichweite gemessen, der wohl wichtigste Firmeneintrag, den ihr machen könnt.

Effekte:

  • Kontrolle über die Außendarstellung Eurer Organisation in den Google-Suchergebnissen
  • Bessere Auffindbarkeit bei lokalen Suchen
  • Branding

Eine komplette Schritt-für-Schritt Anleitung für Einsteiger mit Beispielen findet Ihr hier.

3. Aktualisiert alte Seiten und profitiert vom Rankingfaktor „Freshness“

Mit zunehmender Fähigkeit Googles, Relevanz und Nutzererlebnis von Inhaltsseiten zu messen, ist auch die Aktualität von Seiten ein starker Rankingfaktor geworden. Verständlich, denn die Wahrscheinlichkeit, dass ein 2011 erstellter und damals von Google als „bester“ Artikel zu dem Thema bewerteter Artikel 4 Jahre später noch immer der beste sein soll, ist sehr unwahrscheinlich. Veröffentlichen und vergessen gilt also nicht mehr.

Damit die Anpassungen nicht überhand nehmen: Wählt Eure 10 relevantesten Artikel aus (das sind solche, die Eure Kernkompetenz beinhalten oder gemessen an Besucherzahlen am relevantesten erscheinen), prüft die Inhalte und ergänzt, optimiert und aktualisiert (nutzt dazu vor allem die Quick-Wins 4, 6 und 7).

Tipps:

  • Stellt Ihr auf der Website das Datum des Artikels dar? Aktualisiert dieses unbedingt ebenfalls, denn häufig wird es in den Suchergebnissen mit angezeigt.
  • Nutze das Wissen aus Google-Suggest, um dein Thema zu erweitern und noch genauer auf nachgefragte Themen auszurichten (siehe Quick-Win 5)

4. Optimiert die Darstellung in den Suchergebnissen und wendet Keywords richtig an

Zu den für Google und damit eine erfolgreiche Suchmaschinenoptimierung wichtigsten Faktoren zählen weiterhin Title und H1. Wem das nichts sagt: H1 ist der HTML-Code, um die Hauptüberschrift einer Seite auszuzeichnen und gibt damit Maschinen zu verstehen: „Ich bin die Überschrift das Artikels (und darum dreht sich der Inhalt)“. In HTML sieht er so aus: <h1>Hauptüberschrift des Dokuments bzw. Artikels</h1>

Der Title wird im Browser nur ganz oben im Tab angezeigt – außerdem, und das ist seine Hauptfunktion, als Titel der Seite in den Google-Suchergebnissen. In HTML sieht er so aus: <title>Kurzbeschreibung der Seite mit Keyword in 55 Zeichen</title>.

Darum: Passt unbedingt H1 und Title an. Beide sollten den Hauptbegriff bzw. das Keyword des Artikels beinhalten. Während Ihr beim Title maximal 55 Zeichen verwenden solltet, damit der Rest in den Suchergebnissen nicht ausgepunktet wird, kann die H1 beliebig lang sein.

Als dritter Faktor kommt die Meta-Description hinzu: Diese ist auf der Website unsichtbar und nur im Quelltext vorhanden. Dort findet ihr sie als „<meta name=”description” content=”Hier steht der Beschreibungstext der Seite in max 150 Zeichen .”>“. Sie hat keinerlei direkten Einfluss auf das Ranking, aber ist ein wichtiger Faktor, um Suchende zum Klicken zu bewegen (und steigert damit die Klickrate als indirekten Rankingfaktor). Daher soll sie auf ca. 150 Zeichen (der Rest wird ausgepunktet) die Inhalte der Seite beschreiben, neugierig machen, zum Klicken animieren.

Tipps:

  • Jede Unterseite sollte einen eigenen Title und eine eigene Meta-Description haben. Dennoch lohnt sich eine Anpassung meist nur für die wichtigen, für Suchzugriffe relevanten Seiten
  • Identifiziert Eure wichtigsten Seiten und textet für diese neue Title, Metas und Hauptüberschriften. Diese Faktoren gehören zu den wichtigsten Bestandteilen einer Seite, daher sollte hier lieber etwas mehr als zu wenig Zeit investiert werden.
  • Testet vorher, wie Title und Meta in den Suchergebnissen erscheinen: http://www.torbenleuschner.de/files/serp-preview/

Beispiel für Title und Meta-Description in den Suchergebnisseiten bei der Suche nach „online spenden“:

betterplace snippet

5. Findet heraus, was Suchende in Eurem Themengebiet wirklich interessiert. Mit Google-Suggest

Ihr wollt auf Eurer Website oder Eurem Blog über ein neues Thema schreiben? Auch ohne umfangreiche Keywordrecherche könnt Ihr auf einfache Weise Themen recherchieren, die tatsächlich nachgefragt werden – mit Google-Suggest, der Auto-Vervollständigung bei der Google-Suche.

Ein einfaches Beispiel: Die Suchanfrage nach „TTIP“ zeigt bereits bei der Autovervollständigung weitere nachgefragte Themen an.
autovervollständigung
Am Ende der Suchergebnisseite stehen zudem weitere verwandte Suchanfragen:
verwandte suchbegriffe
Schon habt ihr einen ersten Überblick, was im Kontext von TTIP gesucht wird und entdeckt neue Chancen und konkrete Fragen und Bedürfnisse. Warum also nicht einmal einen Artikel über die Vorteile von TTIP verfassen und damit eine andere, ggf. große Zielgruppe erreichen – Platz für eine eventuelle Gegenposition lässt der Suchbegriff allemal.

Ein weiterer Vorteil: Reichert Ihr Euren Artikel mit solchen Unterthemen und konkreten Fragen an, zielt ihr auf lange Suchanfragen (sogenannte Longtails) ab und erhöht die Chancen für ein gutes Ranking bei dutzenden unterschiedlichen Suchanfragen.

Tipps:

  • Verwendet zur Recherche einen Browser im Inkognito-Modus – so sind die Vorschläge weniger individualisiert und „objektiver“
  • Testet verschiedene Varianten und Synonyme Eurer Begriffe
  • Nutzt Suggest und Verwandte Suchbegriffe auch bei längeren Phrasen, mit dem Platzhalter „_“ oder mit den klassischen W-Fragen – so lassen sich unglaublich viele tatsächlich nachgefragt Themen entdecken

6. Verbessert die Formatierung und erhöht die Lesbarkeit

Direkt verknüpft mit dem nachfolgenden Quick-Win erhöht die Formatierung des Textes die Lesbarkeit bzw. Scannbarkeit eines Artikels und sorgt damit für glücklichere Leser. Und glücklichere Leser bedeuten bessere Signale an Suchmaschinen.

Also: Macht es Euren Lesern so einfach wie möglich. Lasst sie einen Text auch durch reines Überfliegen erfassbar machen, ermöglicht ihnen, auch komplexe Infos leicht aufzunehmen und einzelne Unterpunkte auf einer Seite schnell zu finden.

Nutzt dazu folgende Elemente:

  • Zwischenüberschriften: Strukturieren Artikel in verdaubare Häppchen
  • Hervorhebungen: Fettungen und Kursivschrift weisen auf besonders relevante Punkte hin und sorgen für Abwechslung
  • Tabellen: Präsentieren Daten in übersichtlicher Vergleichbarkeit
  • Bulletpoints und Aufzählungen: Denn Menschen lieben Listen. Und Inhalte sind so, bereinigt um sämtlichen Ballast, deutlich einfacher aufzunehmen
  • Lockert den Text mit Bildern und ggf. Infografiken oder eingebunden Videos auf
  • Macht häufige Absätze. Textblöcke von mehr als 5 Zeilen erschweren das Lesen
  • Links: Verweisen auf Seiten mit weiterem Mehrwert, ob intern oder extern
  • Textgröße: Macht den Text so einfach wie möglich lesbar, nutzt einfache Schriftarten in ausreichender Größe

7. Nutze die ersten drei Sekunden – bevor der Besucher wieder geht

Das Überangebot an Informationen und Milliarden von Websites sorgen dafür, dass Entscheidungspannen immer kürzer werden. Das Gehirn muss in Sekunden(-bruchteilen) Entscheidungen treffen. Das betrifft auch die Entscheidung, ob ein Besucher auf Eurer Website bleiben will, weil er dort die gesuchten Informationen erwartet, oder gleich wieder abspringt, um woanders schneller zum Ziel zu kommen.

Darum: Optimiert die großen Elemente, die Besuchern in den ersten Sekunden ins Auge fallen. Das sind vor allem das erste Bild, die Überschrift und der Teaser. Diese müssen im Einklang mit dem Inhalt der Seite sowie mit den Angaben in Title und Meta-Description stehen.

Kohärenz ist das entscheidende Stichwort. Lasst keine Zweifel am Inhalt der Seite, nutze dieselben Begriffe bzw. Keywords an den zentralen Stellen und zeigt dem Besucher auch durch eine klare Struktur und einen Teaser, der Lust auf mehr macht, dass er hier die gewünschten Informationen einfach findet. Eine längere Verweildauer und das Vermeiden von direkten Abbrüchen (die klassische Verwendung des „Zurück“-Buttons im Browser, um zur Suchergebnisseite zurückzukehren und dort das nächste Ergebnis auszuprobieren) liefern positive Nutzersignale an Google. Die Suchmaschine merkt: Die Seite scheint das Suchbedürfnis zu befriedigen – und rankt sie entsprechend gut.

8. Macht den Social-Media-Zugang und die Teilbarkeit so einfach wie möglich

Nutzt das Engagement Eurer Leser und macht Ihnen das Teilen von Artikeln und Inhalten so einfach wie möglich. So generiert Ihr auf einfache Weise mehr Besuche und erzeugt damit Signale, die sich auch auf die Bewertung durch Google auswirken können.

Optionen sind zum Beispiel:

9. Definiert Euer Thema neu und besetzt die zentralen Begriffe

Macht ein kurzes Brainstorming und notiert Euch: Wofür steht unsere Organisation? Was sind die Themen, die wir besetzen (wollen).

Das Ergebnis ist Eure Nische, Eure Kernkompetenz. Die gilt es auszubauen und online sichtbar zu machen. Sorgt dafür, dass ihr in Eurem Kompetenzbereich die besten Inhalte habt und diese online sind

Der Hintergrund: Branding ist auch für Google immer wichtiger. Eure Organisation bzw. Marke muss auch online mit bestimmten Themen und Inhalten verknüpft sein. Dies muss auf der eigenen Website geschehen, sollte aber auch auf anderen Seiten passieren – wenn Google sieht, dass der Name Eurer Organisation immer im Zusammenhang mit bestimmten Themen fällt, einsteht ein Verständnis Eurer Organisation als Autorität in dem Themenbereich. Das erzeugt nicht nur viele direkte und indirekte Ranking-Vorteile, sondern vor allem auch Branding-Effekte, die weit über Suchmaschinen hinausgehen.

10. Lasst Eure Besucher nicht warten und verringert die Ladezeit

Die Ladezeit ist bereits heute ein wichtiger Ranking-Faktor und wird mit steigender mobiler Nutzung (geringere Bandbreite) und zunehmender Informationsdichte (Informations-Überangebot und damit verbundene kürzere Entscheidungszeit – siehe Quick-Win 7) noch an Relevanz zunehmen. Daher solltet Ihr darauf achten, Eure Website so schnell wie möglich zu halten.

Tipps:

  • Nutzt den Check und die Tipps von Google
  • Fokussiert auf Euch die wichtigsten Elemente und die wichtigsten Unterseiten – es muss nicht jeder kleine Punkt optimiert werden
  • Bilder sind einer der Hauptgründe für hohe Ladezeiten: Komprimiert Eure Bilder und schneidet sie anschließend auf die tatsächlich genutzte Größe zu

11. Nutzt Interne Verlinkungen – stärkt damit Themen und leitet Besucher

Interne Verlinkungen sind einer der am meisten unterschätzen Faktoren, dabei hat er auf zwei wesentliche Punkte großen Einfluss:

  1. Nutzerführung: Lasst Eure Besucher nicht allein, sondern bietet Ihnen an relevanten Stellen an, sich weiter zu informieren.
  2. Google: Gebt Google ein genaueres Verständnis davon, wovon Eure Unterseiten wirklich handeln und wie wichtig sie im Vergleich zu anderen Unterseiten sind

Tipps:

  • Verlinkt nach Möglichkeit auf Keywords (aber nicht auf Biegen und Brechen). Was bei externen Links mittlerweile problematisch sein kann, ist bei internen Links nach wie vor ein hervorragendes Mittel, den Inhalt der Zielseite deutlich zu machen. Habt Ihr z. B. eine große und relevante Unterseite zum Thema Fundraising? Verlinkt sie an allen passenden Stellen und stärkt somit ihre Bedeutung, auch für das Google-Ranking
  • Setzt bei jedem Artikel 5-10 interne Links zu passenden Unterseiten
  • Setzt neue interne Links bei alten Artikeln. Einfach finden lassen sich diese über Google. Einfach in den Suchschlitz „site:www.meine-website.de intext:Suchbegriff“ eingeben und ihr findet alle Unterseiten, die diesen Begriff enthalten.

Beispiel: Schaut Euch an, wie große Nachrichtenseiten wie z. B. SPON interne Verlinkungen in Artikeln nutzen und damit ihre Themenseiten stärken.

12. Leitet nicht-erreichbare Seiten weiter (Fehler: 404)

Ein häufig unterschätzter Faktor sind tote Links bzw. nicht mehr erreichbare Seiten. Diese entstehen bei Websites zwangsläufig (z. B. weil alte Seiten offline genommen werden) und sind in geringer Menge zunächst nicht schlimm. In größerer Menge jedoch werden sie zum Problem. Die Gründe:

  1. Häufig zeigen externe Links auf diese Seiten. Diese Links geben eine gewisse Linkkraft weiter, die jedoch verpufft, wenn die Seite einfach offline ist
  2. Google schaut in regelmäßigen Abständen, ob die Seiten wieder erreichbar sind – das verschwendet Ressourcen, die Google besser für Eure tatsächliche Website verwenden sollte
  3. Alle Seiten haben eine gewisse Autorität bzw. Relevanz – werden sie nicht korrekt auf eine thematisch passende Seite weitergeleitet sondern einfach offline gesetzt, wird diese Relevanz nicht weitergegeben und verpufft.

So geht’s:

  • Alle Seiten mit 404-Statuscode findet ihr in den Google-Webmaster-Tools (Siehe Quick-Win 1) im Bereich Crawling -> Crawling-Fehler: Dort auf „Desktop“ und „Nicht gefunden“ klicken und die komplette Liste herunterladen
  • Auch hier: Ist die Liste zu lang, setzt Prioritäten, also fokussiert auf URLs von denen ihr wisst, dass sie relevante Inhalte enthalten haben
  • Erstellt eine Weiterleitungsliste, in denen ihr allen toten Seiten möglichst themennahe Seiten zuordnen, auf die weitergeleitet werden soll. Themennähe ist sehr wichtig. Die Startseite ist immer die schlechteste Lösung, aber besser als gar keine Weiterleitung
  • Leitet die Seiten weiter, indem Ihr eine 301-Weiterleitung verwendet. Lasst das zur Not von Euren IT-Experten durchführen, am besten in der .htaccess-Datei.
  • Prüft in den Webmaster-Tools einmal im Monat evtl. neu entstandene Fehler – und leitet wenn möglich weiter

13. Erstellt eine XML-Sitemap und eine HTML-Sitemap, damit Leser und Suchmaschinen Eure Website besser verstehen

Sitemaps sind eine Übersicht sämtlicher Websiteinhalte. Alle enthaltenen Seiten sind mitsamt Ordnerstruktur dargestellt und ermöglichen so Besuchern und Suchmaschinen ein umfassendes Verständnis Eurer Website – was vor allem bei einem komplizierten Seitenaufbau ein wichtiger Faktor sein kann.

Die HTML-Sitemap wird vor allem für Besucher erstellt und im besten Falle im Footer Eurer Website verlinkt, so dass sie von jeder Seite zugänglich ist. Die XML-Sitemap wird für Suchmaschinen erstellt und per Webmaster-Tools (Bereich Crawling -> Sitemaps) an Google übermittelt. Hier kann sie auch gleich getestet werden.

Tipps:

  • Für fast jedes CMS gibt es einen eigenen Sitemap-Generator für HTML und XML, für WordPress beispielsweise dieses Plugin.
  • In der XML-Sitemap können weitere Einstellungen vorgenommen werden – diese sind jedoch zunächst nicht notwendig. Die Einreichung in der Standardfassung spart eine Menge Zeit.

Das waren die 13 SEO-Quick-Wins für mehr Sichtbarkeit in Suchmaschinen. Wie Ihr gesehen habt, beziehen sie sich alle auf Eure eigene Website und lassen damit einen der absolut wichtigsten Faktoren für eine gute Auffindbarkeit aus: Backlinks bzw. Signale. Warum? Weil es einfach kein Quick-Win ist, sondern ein Resultat Eurer alltäglichen Arbeit, nämlich der Vermarktung und Bekanntheitssteigerung Eurer Organisation. Die Bedeutung dieses Faktors solltet ihr dennoch immer im Hinterkopf behalten.

Welche der Maßnahmen habt ihr schon umgesetzt? Welcher Quick-Win fehlt aus Eurer Sicht noch? Nutzt die Kommentarfunktion oder Twitter für Feedback und Fragen. Ich freue mich, von Euch zu hören!

Sebastian von Kossak
Author Sebastian von Kossak

Sebastian von Kossak sorgt als Online-Marketer dafür, dass Nonprofits und ihre Themen im Web gefunden werden. Schwerpunkte sind Suchmaschinenoptimierung, Inbound-Marketing, Analytics und CRO. Seit 2012 ist er bei der Klimaschutzorganisation co2online tätig. Webseite | Twitter | Xing

4 Comments

  1. Jörg Eisfeld-Reschke

    Hallo Sebastian,

    einen Quick-Win würde ich noch ergänzen: Benennt Eure Bilder ordentlich!
    Die Bildergebnisse werden auch gerne geklickt und man sollte sich rechtzeitig darum kümmern, dass die eigenen Bilder oder zB das Logo der Organisation da dominant platziert sind. Wenn zumindest die Benennung der Bilddateien ordentlich mitgedacht wird, dann hat das schon einen guten Einfluss.

  2. Sebastian von Kossak

    Hey Jörg,
    danke, das ist eine wichtige Ergänzung.
    Die sogenannten “vertikalen Suchen”, also alle Spezialsuchen wie Bilder, Videos oder auch News fallen häufig unter den Tisch, können aber auch starke Kanäle sein – ob einfach für die Organisationslogos oder Bilder/Infografiken zu Themen und Kampagnen.
    Die wichtigsten Faktoren dafür:
    1.) Ordentlicher Dateiname -> “sprechender” Titel, der auf jeden Fall den Hauptbegriff enthält. Das Firmenlogo darf also nicht “logo” heißen, sondern z. B. “organisationsname-logo”.
    2.) Ausreichende Größe: Mindestens 320 Pixel pro Seite
    3.) Alt-Attribut: Beschreibung, was auf dem Bild zu sehen ist -> natürlich mit dem Hauptbegriff

  3. Avatar

    Hallo Sebastian,

    schöne Übersicht – speziell für Leute, die damit nicht tagtäglich zu tun haben.

    Ein paar sehr wichtige Punkte fehlen mir:

    1. Kann die Webseite überhaupt von Google gelesen werden? (no index & robots.txt checken)
    2. Wird Flash verwendet? (sieht man immer noch…)
    3. Gibt es die Seite nur einmal im Netz?

    Hört sich nach Basics an, wird aber sehr häufig übersehen.

    Grüße

    Hendrik

    • Sebastian von Kossak

      Hallo Hendrik,
      danke für das Feedback und die Ergänzungen. Flash begegnet mir zum Glück nicht mehr so oft, aber vor allem 1 und 3 sind wirklich wichtige Punkte.

      Leider sind sie komplexer und techniklastiger, daher habe ich sie hier nicht aufgenommen. Aber es wäre vielleicht ein gutes Thema für Folgeartikel 🙂

      Viele Grüße
      Sebastian

Write A Comment

*