Wir schreiben das Jahr 2016. Das ganze Internet ist mobil. Das ganze Internet? Nein. Während Zugriffe auf Google, Facebook & Co. nur noch zum kleineren Teil von klassischen Desktop-Rechnern/Laptops kommen, gibt es auch 2016 noch so manche Nonprofit-Website die sich standhaft weigert, sich responsiv dem jeweiligen Gerät anzupassen.
Aber hierüber möchte ich 2016 nicht mehr reden. Wer jetzt noch keine mobile Website hat, weiß, was er zu tun hat, oder weiß, wo er sich Hilfe holen kann. Aber es genügt nicht, einfach eine mobile Website zu haben. Die Website muss mobil auch Spaß machen, die Website muss nicht nur gut aussehen, sie muss nutzbar sein! Neben Gestaltung und Benutzerführung beeinflusst vor allem die Geschwindigkeit der Website das mobile Erlebnis.
Was bremst die Website aus?
Die Ladezeit ist der technische Flaschenhals zu einem guten Nutzererlebnis. Wer in der Glasfaserwüste lebt oder mobil ins Internet muss, wartet auf manche Website lange und braucht sein Datenbudget schnell auf. Ein großer Teil dieser Ladezeit wird durch zu große Bilder verursacht. Insbesondere wenn Bilder für große Monitore optimiert und dann nur auf einem kleinen Smartphone angezeigt werden, entsteht unnötiger Übertragungsaufwand. Aber auch die Tendenz vieler Websites, aufgeblasene JavaScript-Bibliotheken, externe Schriftarten oder günstiges, aber schlechtes Hosting zu verwenden, kostet Zeit. Der Website-Besuch erinnert mehr an die Warteschlangen im Jobcenter als an ein Kunde-ist-König-Erlebnis.
Schnell auf großen Plattformen
Die großen Plattformen haben das erkannt. Längst ist Ladezeit ein Qualitätsfaktor und wer das noch nicht erkannt hat, wird freundlich aber bestimmt dorthin gedrängt. Google hat mit AMP einen eigenen Standard für schnell ladende mobile Seiten entwickelt. Diese abgespeckten Möglichkeiten erinnern ein bisschen an das HTML der Anfangsjahre des www und können von Google direkt zwischengespeichert werden. Momentan erst bei den News aktiv, hat Google schon angekündigt das auch in der normalen Suche anzuwenden. Statt auf der eigentlichen Website landen Besucher dann auf einer einfachen, sehr schnellen “Text mit Bild-Seite” ohne viel Schnick-Schnack. Noch weiter geht Facebook, wo man mit Instant Articles gleich den kompletten Inhalt bei Facebook lagert und die Besucher gar nicht mehr zur eigenen Seite kommen. A pros pos Facebook. Das weltweit größte soziale Netzwerk hat gerade angekündigt, Beiträge mit langsamen Links nicht mehr so häufig anzuzeigen.
Was gilt es also zu tun? Überprüft, ob eure Seite schnell genug ist. Ist sie es nicht, dann ran an die Technik! Es gibt keinen Nachteil. Zusätzlich lohnt sich ein Blick auf Instant Articles und AMP. Hier gilt aber genau zu prüfen, ob das zur Organisation passt. Die eingeschränkten Layout-Möglichkeiten sind okay, wenn eure Inhalte in der Regel “Text mit Bild” sind, für aufwändige Inszenierung ist dort kein Platz. Zudem gilt es zu prüfen, ob Nachteile entstehen, wenn die Besucher gar nicht mehr auf eure eigene Website kommen.
Schöne Grüße
Jona
2 Comments
PS: Wer den Artikel auf unserer Facebook-Seite mit einer mobilen App ließt, bekommt direkt den Facebook Instant Articles zu sehen. Unter http://sozialmarketing.de/schnell-ist-das-neue-mobil/amp/ ist mobil die Google optimierte Variante zu finden.
Danke Jona, das ist wirklich so ein wichtiges Thema! Und wird zukünftig eher noch wichtiger als es jetzt schon ist – denn wer einmal Instant Articles und AMP (als Besucher) genutzt hat, ist von “normalen” Ladezeiten einfach schnell genervt.
Damit der Einstieg ins Thema Page Speed ganz, ganz leicht fällt: Einfach hier die URL eingeben und ihr bekommt direkt Hinweise, was genau zu langsam ist und was ihr tun könnt. Und das könnt ihr einfach an eure IT bzw. Webmaster weitergeben. Leichter gehts kaum: https://developers.google.com/speed/pagespeed/insights/