Corporate Social Responsibility – Fundraising Glossar

Für den Begriff Corporate Social Responsibility (CSR) hat sich bisher keine einheitliche, allgemein anerkannte Definition herausgebildet. Von der Europäischen Kommission wurde in ihrem Grünbuch eine CSR-Definition festgelegt, welche sich im europäischen Raum etablieren konnte.

„Konzept, das den Unternehmen als Grundlage dient, auf freiwilliger Basis soziale Belange und Umweltbelange in ihre Unternehmenstätigkeit und in die Wechselbeziehungen mit den Stakeholdern zu integrieren.“

CSR grenzt sich damit aktiv vom Konzept des Corporate Citizenship ab, welches nur den, auf die Unterstützung caritativer Zwecke ausgerichteten, Teil der gesellschaftlichen Verantwortung von Unternehmen (Sponsoring, Spenden, Stiftungen) aufgreift.

CSR umspannt hingegen alle drei Säulen der Nachhaltigkeit, auf denen ein ganzheitliches Konzept der Unternehmensentwicklung basiert. Zu ihnen gehören alle “sozialen, ökologischen und ökonomischen Beiträge eines Unternehmens zur freiwilligen Übernahme gesellschaftlicher Verantwortung, die über die Einhaltung gesetzlicher Bestimmungen hinausgehen.”[1]

Ein CSR-Engagement kann auf zwei Ebenen begründet werden.

  1. Normativer Ansatz
    Unternehmen werden als ein Teil der Gesellschaft begriffen, die von öffentlich bereitgestellten Gütern einen konkreten Nutzen haben und durch die Übernahme gesellschaftlicher Verantwortung einen Beitrag im Interesse der Gesellschaft zurückgeben.
  2. Ökonomischer Ansatz
    Unternehmen haben einen Nutzenzuwachs in Form von immateriellen Vermögenswerten (Reputation, Vertrauen, Mitarbeitermotivation, Kundenzufriedenheit), wenn sie eine freiwillige, nicht normative Aufgabe übernehmen.

Grundsätzlich kann davon ausgegangen werden, dass bei der Entscheidung in einem Unternehmen für die Einführung und Umsetzung von CSR die gemeinwohlorientierten und gewinnorientierten Komponenten in einem (meist nur gefühltem) ausgewogenen Verhältnis zueinander stehen müssen.

CSR-Aktivitäten lassen sich in drei Bereiche gliedern:[2]

  1. Innerer Verantwortungsbereich
    Das Unternehmen verzichtet bewusst auf kurzfristige Gewinnmaximierung zu Lasten Dritter und hält gesetzliche Standards ein, die offenkundig am Produktionsstandort nicht fixiert wurden oder nicht offensiv durchgesetzt werden. Ziel des Handelns ist es, die Bedingungen für einen langfristigen unternehmerischen Erfolg zu verbessern.
  2. Mittlerer Verantwortungsbereich
    Das Unternehmen verpflichtet sich, die Wertschöpfungskette des Unternehmens (Arbeits- und Umweltstandards, Lieferkettenmanagement) nachhaltig aufzubauen. Für ein erfolgreiches CSR ist der erfolgreiche Dialog mit den Stakeholdern des Unternehmens unerlässlich, da sie das öffentliche Urteil über die erfolgreiche Umsetzung der CSR-Maßnahmen fällen und so den Zugang zu bestimmten Gütern (z.B. gute Rating-Ergebnisse) gewähren können.
  3. Äußerer Verantwortungsbereich
    Der Äußere Verantwortungsbereich entspricht dem Verständnis von CC (Spenden, Sponsoring, Stiftungen, Corporate Volunteering).

Quellen:

[1] Heribert Meffert, Matthias Münstermann: ‘Corporate Social Responsibility in Wissenschaft und Praxis: eine Bestandsaufnahme. Arbeitspapier Nr. 186, Wissenschaftliche Gesellschaft für Marketing und Unternehmensführung e.V., Münster 2005, S. 20 f.
[2] Martin Müller, Steffan Schaltegger: Corporate Social Responsibility: Trend oder Modeerscheinung.

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