Rezension: Fundraising für Schulen von Wolfgang Mayer

Denkt man an das Thema Schule, so hat jeder Mensch unterschiedliche Bilder im Kopf. Diese Bilder reichen von Bohnerwachs und Tafelkreide, fähigen und nicht so fähigen Lehrkräfte hin zu Pepe-Filmen aus den 1970er Jahren und den Ami-Serien der 1990er. Andere verbinden Schule schlichtweg mit “Behörde”.

Behördenimage und Fundraising?

Und wie um alles in der Welt soll man einer Behörde beibringen, sich auf den Weg des Spenders einzulassen? Servicefreundlichkeit, Offenheit und neues Denken passt so schlecht in vielermans Bild von der neuen Schule. Dass Schulen mehr sein können als Behörden, zeigt das neue Buch von Wolfgang Mayer.

Wolfgang Mayer, Fundraising-Manager (FA), Bankkaufmann, Sozialarbeiter und Berater wagt es. Und, um es vorweg zu nehmen, sehr erfolgreich. Wolfgang Mayer arbeitet am Jesuiten-Kolleg St. Blasien und verantwortet dort das Fundraising. Er schreibt somit aus seiner Praxis und bringt ein Buch heraus, dass sich erst einmal in die vielen Einführungsbücher einreiht. Dennoch, ein Buch speziell für Schulen und deren Leitungen geschrieben, gibt es in dieser Form noch nicht.

Es ist ein Anleitungsbuch für Schulleitungen, die sich zum ersten Mal mit Fundraising beschäftigen. Es zieht einen Bogen von der klassischen Schulfinanzierung und deren Wandel direkt zur Begründung, warum ausgerechnet diese Thematik den Bildungssektor besonders betrifft. Ein Konzeptions-How To fehlt ebenso wenig wie die Auseinandersetzung mit aktuellen Zahlen aus dem Schulwesen. Somit erfährt auch der Fundraisingprofi noch interessante Fakten über Kostendeckungen und Schulgeld. Der Fundraisingteil enthält im Gegensatz zu vielen anderen Einführungsbüchern gabetheoretische Ansätze, die in Deutschland viel zu selten Gehör finden.

Zwischen Praxis und Gabetheorie

Prima ist, dass das Buch voll ist mit sehr anschaulichen Praxisbeispielen. Es verwundert also auch nicht, dass der Anhang voll ist mit Praxismaterial für den Schulalltag. Nach der Lektüre müssen sich die Schuldirektoren der Republik bloß noch aufmachen und die ersten Schritte tun. Das theoretische Futter haben sie nun.

Thomas Kreuzer, Geschäftsführer der Fundraising Akademie schreibt im Geleitwort: “Auf das Buch, das Wolfgang Mayer hier vorlegt, haben wir gewartet.” Ein besseres Schlusswort kann es für eine Rezension nicht geben. Schön, dass es solche richtig guten Einführungsbücher gibt. Leseempfehlung!