Online Marketing

Handy Apps von NGOs

Eine eigene App auf dem Handy ist so etwas wie ein feuchter Traum aller Vorgesetzten, egal ob in der Wirtschaft oder in gemeinnützigen Organisationen.

Postkarte: "Ich werde die Welt retten – Sobald's 'ne APP dafür gibt!"
“Ich werde die Welt retten – Sobald’s ‘ne APP dafür gibt!”

Mit einer App ist eine Organisation dauerhaft auf dem Handy, grafisch lässt sich fast alles anpassen und die Handy-Funktionen wie Ortung und Kamera erlauben nette Sonderfunktionen. Aber: Nur weil es eine App gibt, heißt noch lange nicht, dass viele Menschen sie nutzen. Hinzu kommt, dass der Aufwand für Programmierung und Vertrieb recht hoch sind, insbesondere da für eine breite Verbreitung für mehrere Betriebssysteme entwickelt werden muss.

Deshalb habe ich hier die bekanntesten Apps deutschsprachiger Organisationen zusammengestellt. Nicht aufgelistet sind reine Web-Apps, die nur eine mobile Seite haben. Wenn euch noch Apps über den Weg laufen bzw. eure App fehlt, schickt uns über die Kommentare einen Link.

Natur- und Umweltschutz-Apps

NABU und die Vogelwelt

Eine der ältesten und erfolgreichsten Apps war die kostenlose NABU-Vogelführer App, die nun allerdings durch eine neuere Version namens “NABU Vogelwelt” ersetzt wurde. Anhand weniger, einfacher Merkmalen lassen sich alle deutschen Vögel bestimmen. Zusätzlich kann über die APP an den NABU-Aktionen Stunde der Gartenvögel / Stunde der Wintervögel teilgenommen werden. Durch die Aktualisierung der App, bietet diese nun eine gute Möglichkeit um draußen in der Natur das Handy als wirkliche Hilfe dabei zu haben. Zudem ist es möglich, die App auch ohne Internet zu nutzen. Mit der “NABU Insektenwelt” bietet der NABU noch eine weitere App die sich in ähnlicher Weise auf die Bestimmung der Insektenwelt fokussiert.

Organisation: Naturschutzbund Deutschland
Preis: kostenlos
Systeme: iOS | Android | Web

BUND und der ToxFox

Neu aus dem Jahr 2013 hat der ToxFox vom BUND schon ordentlich für Aufsehen gesorgt. Mit dem ToxFox können über 60.000 kosmetische Artikel über den Barcode eingescannt werden. Der BUND liefert dann die enthaltenen hormonell wirksame Chemikalien und auch gleich die Möglichkeit eine Protest-E-Mail an den Hersteller zu schreiben. Barcode-Scanner + Produktdatenbank = super Verbraucherschutz-App.

Organisation: Bund für Umwelt und Naturschutz
Preis: kostenlos
Systeme: iOS | Android | Web

Küste gegen Platik e.V. und ReplacePlastic

Diese App unterstützt die aktuelle Entwicklung der umweltfreundlichen Verpackungen und sorgt dafür, dass das Anliegen direkt an die Firmen getragen wird. Diese App erlaubt es also Produkte mittels ihres Barcodes zu scannen und dabei an das entsprechende Unternehmen, über den Wunsch der Produktdesign-Änderung (Bspw. Nutzung von umweltverträglichen Verpackungen) zu informieren. Inwieweit diese Änderungen dabei berücksichtigt werden ist dabei eine andere Frage. Trotzdem kann man die App als guten ersten Schritt ansehen auf das Problem aufmerksam zu machen.

Organisation: Küste gegen Platik
Preis: kostenlos
Systeme: iOS | Android | Web

WWF und der Fischratgeber

WWF Fischratgeber

Ein weiterer Einkaufratgeber kommt vom WWF. In einer einfachen App werden Fische in drei Kategorien eingeteilt: Gute Wahl, Zweite Wahl und Lieber nicht. Die Anzahl der Fische ist überschaubar, weshalb die App mit Listen und einer einfachen Suche auskommt. Einen weiteren Fischratgeber gibt es als mobile Seite übrigens von Greenpeace, hier scheint die Bewertung etwas strenger.

Organisation: WWF
Preis: kostenlos
Systeme: iOS | Android | Web

Ecosia und der Ecosia-Browser

In Zeiten der immer weiter fortschreitenden Digitalisierung und der damit einhergehenden (und auch unterschätzten) Umweltbelastung durch Server-Farmen versucht nun eine Organisation die digitale Suche “grün” zu machen. Dieser Browser funktioniert nämlich ähnlich zum bekannten Vertreter Google, wobei jedoch dieser Browser CO2-postiv ist und durch die Nutzung der App Bäume gepflanzt werden. Somit kann man auch mit kleinen Dingen einen großen Nutzen erzielen.

Organisation: Ecosia
Preis: kostenlos
Systeme: Android | iOS

LBV und die Igel-in-Bayern-App

Igel in Bayern

Igel gesichtet? Wer in Bayern unterwegs ist, kann mit der Igel-App gesichtete Igel (tot oder lebendig) melden. Zudem gibt es viele Information zu Igeln, die auch außerhalb von Bayern gelesen und gesehen werden dürfen. Laut der Rezensionen innerhalb des Play Stores scheint diese App allerdings zurzeit einige Problemen zu haben.

Organisation: LBV und BR
Preis: kostenlos
Systeme: iOS | Android

GLOBAL 2000 und der Bienen Check

Bienen Chack

Aber man kann nicht nur Igel und Vögel zählen. GLOBAL 2000 erstellt in Österreich mittels der Bienen-Check-App eine große Wildbienen-Datenbank. Gemeldet werden können einzelne Sichtungen oder Bees per Minute (BPM).

Organisation: GLOBAL 2000
Preis: kostenlos
Systeme: iOS | Web

Fundraising-Apps

UXA und die UXA Foodsharing App

Wie oft kam es schon vor, das man sich selber dabei erwischt hat Lebensmittel wegzuwerfen? Wie oft hat man sich darüber Gedanken gemacht wie viel Tonnen an unverkauften Lebensmitteln im Handel weggeworfen werden? Diese Gedanken haben die Gründerin der UXA dazu veranlasst zu handeln und dieser Praxis entgegenzuwirken. Mit ihrer App ist es nun möglich privat Lebensmittel zu verschenken und von anderen Nutzern abholen zu lassen. Eine tolle Idee um die ineffiziente Nutzung von Ressourcen einzuschränken und Bewusstsein für das Problem zu schaffen.

Organisation: UXA
Preis: kostenlos
Systeme: iOS | Android

United Nations World Food Programme und ShareTheMeal

ShareTheMeal

Ähnlich wie Miles for Meals setzt ShareTheMeal auf eine Spende immer dann, wenn wir etwas bei uns machen. Statt Laufen lässt sich mit ShareTheMeal die eigene Mahlzeit teilen. Zur Einrichtung der Zahlung wird man auf eine externe Website geleitet, ist der Account aber erst einmal verknüpft kann eine Folgespende einfach aus der App heraus geschehen. Durch den internationalen Zusammenschluss des WFP kann die App zeigen, welchen Regionen an welchem Tag die Spende zukommt, ohne allein auf den deutschen Beitrag angewiesen zu sein. Während die App in den ersten Tagen nach dem Launch sehr viel Aufmerksamkeit bekommen hat, bleibt auch hier abzuwarten ob es den Machern gelingt, Spender zu binden, die mehr machen wollen als die App einmalig zu testen.

Organisation: United Nations World Food Programme
Preis: kostenlos
Systeme: iOS | Andoid

Service-Apps

Sozialhelden und die Wheelmap

wheel

Diese App kann das Leben leichter machen. Die Wheelmap zeigt rollstuhlgerechte Orte auf einer Karte an und erlaubt es rechtzeitig zu wissen ob ein Café oder ein Geschäft zugänglich ist. Aber Wheelmap ist nicht nur ein Service, sondern ein offenes Projekt an dem jeder mitarbeiten kann. Wenn also ein Ort fehlt, einfach eintragen und kategorisieren. Ihr macht damit sicher jemandem eine Freude! Besonders gefällt mir der Gedanke, dass ein rotes Fähnchen vielleicht den ein oder anderen Betreiber auch zum Nachdenken anregt eigene Barrieren abzubauen. Und auch hierfür haben die Sozialhelden mit Tausend und eine Rampe das passende Projekt.

Organisation: Sozialhelden
Preis: kostenlos
Systeme: iOS | Andoid | Web

Letsact

Ein großes Problem von vielen Organisationen, die auf die Hilfe von Freiwilligen Helfern angewiesen sind ist es, eine größere Anzahl dieser auch zu finden. Mit der App “Letsact” ist es nun möglich über einen einstellbaren Radius Projekte zu finden, die Helfer benötigt. Somit ist es möglich sich unverbindlich die Art des Projektes, die Aufgabentätigkeit als auch weitere Informationen dazu anzuschauen. Somit konnten mit dieser App schon über 400 Organisation knapp 25.000 Helfer finden und somit den verschiedensten Organisation das Leben erleichtern.

Organisation: Letsact
Preis: kostenlos
Systeme: iOS | Andoid

Felix Burda Stiftung und Assmann Stiftung und die APPzumArzt

apparzt

Die APPzumArzt sagt einen, wann man mal wieder zur Vorsorge sollte. Anhand der Empfehlungen bekommt man einen regelmäßigen Plan für Vorsorgeuntersuchungen und Impfungen. Neben den empfohlenen Terminen kann man auch individuelle Termine eintragen. Zudem kann man in der App ein paar einfache Gesundheitschecks machen.

Organisation: Felix Burda Stiftung und Assmann Stiftung
Preis: kostenlos
Systeme: iOS | Andoid

Deutsche Herzstiftung und die Herzstiftung App

Durch die Zunahme von Herzinfarkten oder generell herzbedingten Krankheiten, gewinnt das Thema leider immer mehr an Relevanz. Deshalb will die Deutsche Herzstiftung erklären, informieren und Leben retten. Mit ihrer “Herzstiftung App” möchten sie über mögliche Symptome und wichtige Lebensrettungsmaßnahmen bei Herzinfarkten oder ähnlichem informieren. Dabei bieten sie sogar einen Risikotest an, der den einen oder anderen möglicherweise zum Umdenken bewegen kann.

Organisation: Deutsche Herzstiftung
Preis: kostenlos
Systeme: Android | iOS

Der ASB und die Helfer-App

asb

Der Arbeiter-Samariter-Bund stellt mit seiner Helfer-App ein buntes Portfolio an Informationen bereit. ASB-Angebote in der Nähe, News, Mitmachmöglichkeiten und ein Erste-Hilfe-Bereich in dem ich mich aber schon ohne Notfall verlaufe… Zudem gibt es mit Hamburg schockt und Frankfurt schockt von einzelnen ASB-Verbänden eine Notfall-App insbesondere gegen den plötzlichen Herztod.

Organisation: Arbeiter-Samariter-Bund
Preis: kostenlos
Systeme: Android

Deutsches Rotes Kreuz und Erste Hilfe DRK

drk

Einfache Hilfe im Ernstfall. Ähnlich einem Telefonassistent leitet die App vom roten Kreuz einen anhand von einfachen Fragen durch eine Notfallsituation. Mir persönlich leider viel zu langsam schließlich steht an anderer Stelle in der App, wie wichtig die ersten Minuten sind. Wenn also Telefonempfang besteht, lieber direkt von der 112 anleiten lassen. Hierfür bietet die App eine genaue Standortbestimmung. Zum spielerischen Üben ist die App aber gut geeignet.

Zudem hat das DRK noch die MeinDRK-App die ähnlich wie beim ASB im Kern aus einem Angebots-Finder besteht.

Organisation: Deutsches Rotes Kreuz
Preis: 89 Cent
Systeme: iOS | Android

Spiele

Umweltzentrum Hannover und KlimaHelden

Diese App hilft Klimaschutz mit kleinen tagtäglichen Herausforderungen einfacher zu machen bzw. einen kleinen Anreiz dafür zu schaffen. Somit werden jeden Tag kleine Herausforderungen vorgeschlagen (wie z.B. ein autofreier Ausflugstipp oder ein saisonales Rezept). Dabei erhält man für jeden Abschluss einer Herausforderung Klimapunkte, eine Übersicht an eingesparten CO2-Abgaben und generelle Tipps & Tricks die sogar auch noch den Geldbeutel schonen können.

Organisation: Umweltzentrum Hannover
Preis: kostenlos
Systeme: Android

Fazit

Für mich persönlich haben sich nur ein paar Apps bewährt. Auf meinem Handy bleiben: Einkaufsführer (ToxFox), Karten-Dienste (Wheelmap) und für Unterwegs die Bestimmungsapp (Vogelwelt). Bei den meisten Apps gilt für mich, dass es Spaß macht sie zu testen, ein langfristiger Nutzern aber ausbleibt.

Welche Erfahrung hast du mit Apps von gemeinnützigen Organisationen gemacht?

Jona Hölderle
Author Jona Hölderle

Meine Vision: Eine wachsende Zivilgesellschaft, welche auch im Digitalen aktiv ist! Dafür versetze ich Organisationen in die Lage, Menschen online zu erreichen, von ihrer Arbeit zu überzeugen und langfristig zu binden. Als Berater, Sparringspartner und in Workshops unterstütze ich beim Website Relaunch, im Online Fundraising, beim Testing und Social-Media-Strategien.

1 Comment

  1. Avatar

    Ich bin, da Privatperson, vielleicht keine NGO, aber ich habe 2017 mit der Entwicklung der App “MÜLLweg! DE” begonnen, die sich zum Ziel gesetzt hat, deutschlandweit eine einheitliche Lösung zum Melden von wilden Müllkippen anzubieten. Und zwar nicht-kommerziell, kostenlos, ohne Werbefinanzierung, ohne Sammeln persönlicher Daten. Mittlerweile ist die App über 14.000x heruntergeladen worden und treue Nutzer erstellen damit im Monat aktuell mehr als 1400 Meldungen, die direkt an die jeweiligen Ansprechpersonen in den zuständigen Kommunen gehen. Und in aller Regel reagieren diese auch, da die Meldungen nicht von irgendeiner anonymen Zwischeninstanz stammen, sondern direkt und höchstpersönlich vom Nutzer an die Gemeinden gesandt werden. Bei Interesse, schaut sie Euch gerne mal an: https://muell-weg.de
    Falls zu “werbelastig” bitte einfach löschen… 😉

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