Rezensionen

CSR 2.0 – Soziale Online-Spendenplattformen

Download: CSR 2.0 – Soziale Online-Spendenplattformen & Corporate Giving?
Eine Untersuchung am Beispiel www.betterplace.org

diplomarbeit csr2.0CSR oder Corporate Social Responsibility beschreibt gesellschaftlich verantwortliches Handeln durch Unternehmen – sei es durch freiwillige Spenden, Sponsoring oder durch die Förderung der Freiwilligenarbeit von Mitarbeitern. Doch inwieweit lässt sich der  „Good Corporate Citizen“ auch im Netz darstellen? Welche Chancen und Risiken ergeben sich durch die Nutzung von Web2.0-Technologien in diesem Bereich? Und: Ist die Kommunikation der CSR-Bemühungen über Plattformen wie Betterplace oder Helpedia vielleicht sogar glaubwürdiger als die traditionelle Abbildung des übergroßen Spendenschecks in der (Mitarbeiter-)zeitung?

Diesen Fragen geht Maximilian Sommeregger in seiner für die Universität Wien verfassten Magisterarbeit zum Thema CSR 2.0 auf den Grund. Nach der Beleuchtung der Zahlen und Fakten zum Online-Spendenmarkt und seiner Entwicklung, widmet sich der Autor dem Phänomen des Web2.0 und den Gründen für dessen rasanten Erfolg. Mit dem Kapitel über Online-Spenden-Plattformen führt der Autor tiefer in das eigentliche Thema der Arbeit ein und beschreibt die verschiedensten sozialen Projekte und Plattformen im Netz. Besonders spannend finde ich den im Laufe der Arbeit immer wiederkehrenden Blick in die USA.

 

Zur Abgrenzung von Portalen, die „nur“ Spenden generieren und weniger auf Interaktion der Nutzer setzen, führt der Sommeregger den Begriff der „Sozialen Online-Spendenplattformen (SOS)“ ein. Dieser „bezieht sich auf das Zusammentreffen von Social Media und Online-Spenden“. SOS wie betterplace.org oder auch Helpedia sprechen insbesondere jüngere Online-Nutzer „auf eine Art und Weise (an), die den neuen Nutzungsgewohnheiten der Web 2.0-Generation entspricht.“ Sie haben das Potential kostengünstig „Spenden zu generieren und gleichzeitig eine neue Spenderzielgruppe“ anzusprechen.

Die nächsten Kapitel beschäftigen sich grundlegend mit Unternehmensspenden, deren Ausprägungen und den Motiven für unternehmerisches philanthropisches Handeln. Anschließend wird die Plattform betterplace beschrieben und die Möglichkeiten aufgezeigt, die CSR-treibende Unternehmen hier haben. Konkrete Fallbeispiele runden die  Erläuterungen ab.

Das letzte Kapitel schließt mit der Zusammenfassung der Vor- und Nachteile der Sozialen Online-Spendenplattformen im Kontext CSR2.0. Sommeregger resümiert das Soziale Online-Spenden-Plattformen „den Grundstein für schlaueres, effizienteres und vermehrtes Geben von Seiten der Unternehmen“ legen könnten. Ich hätte mir noch ein paar konkrete Aussagen von auf Betterplace engagierten Unternehmen erhofft und gerne noch weiter gelesen, verstehe aber durchaus, dass die mit 140 Seiten übervolle Magisterarbeit das Thema CSR2.0 nicht abschließend behandeln kann, sondern vor allem auch Ausgangspunkt für weitere Forschungen ist.

Fazit: Lesen!
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Jörg Reschke
Author Jörg Reschke

Als Experte für Digitale Kommunikationsstrategien und Fundraising ist er bei der IT-Unternehmensberatung Capgemini als Business Analyst tätig und betreut im Schwerpunkt Nonprofit-Organisationen. Zuvor war er als Chief Marketing Officer bei Enscape (Real-Time Rendering und Virtual Reality für Architekten) bzw. als Chief goood Officer beim sozialen Mobilfunkanbieter goood tätig. Er gründete das Institut für Kommunikation in sozialen Medien und die Fachgruppe Digitales Fundraising im Deutschen Fundraising Verband.

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