Interviews

Marita Haibach

Marita Haibach ist seit 1991 als unabhängige Beraterin für Fundraising- und Nonprofit-Management mit Schwerpunkt Großspenden-Fundraising tätig. Die Autorin mehrerer Bücher sowie zahlreiche Aufsätze in Sammelwerken und Zeitschriften war maßgeblich am Aufbau des Deutschen Fundraising Verbands und der European Fundraising Association beteiligt. Sie ist stellvertretende Vorsitzende der Stiftung Citoyen und gehört zu den Mitinitiator/innen der Fundraising Akademie, der Stiftung Filia und des PECUNIA Erbinnen-Netzwerkes.

Frau Haibach, wie sind Sie ins Fundraising gekommen?

Marita Haibach
Marita Haibach: “Häufig stellten sich die Mega-Erfolge erst nach Jahren ein.”

Während der Recherchen für meine Dissertation „Frauenbewegung in der Philanthropie: Frauen verändern die Stiftungswelt in den USA“, als ich in zwei Jahre in Washington. D.C. (1988-1990) lebte, hatte ich das große Glück, viele leidenschaftliche Fundraiserinnen und Fundraiser kennenlernen zu können. In Deutschland zurück, machte ich mich auf den Weg, meine Begeisterung für das Fundraising auch hierzulande öffentlich zu verkünden (ob in Büchern, Vorträgen, Trainings und anderem mehr).

Was ist Ihr größter Fundraisingerfolg und warum war er erfolgreich?

Es gibt viele „Meilensteine“ in Form von Millionenspenden in meinem Fundraiserinnen-Dasein. Alle meine Fundraising-Erfolge basieren auf Teamarbeit. Häufig stellten sich die Mega-Erfolge erst nach Jahren ein. Ich war in vielen Fällen diejenige, die an den entscheidenden Stellen die richtigen strategischen Weichen gestellt und die Intuition hatte: Es macht Sinn, diese oder jene Person zu kultivieren.

Aus welchem Misserfolg haben Sie am meisten gelernt?

Ein US-Milliardär, dessen Zusage für eine Megaspende so gut wie in trockenen Tüchern war, bekam gesundheitliche Probleme. Es folgte bald darauf der Kollaps seines Investmentunternehmens. Die Spende kam nicht. Wir hatten alle Energien in die Kultivierung dieses Menschen gesetzt (nach dem Prinzip „von oben nach unten“). Meine Lehre: Gerade wenn es um hohe Beträge geht, ist es wichtig, mehrere „Eisen im Feuer“ zu haben.

Was würden Sie Fundraising-Einsteigern empfehlen?

Die Freude am Spenden fängt bei Dir selbst an. Wer der Organisation, für die er oder sie Fundraising macht, selbst nichts spenden würde, kann den Funken der Begeisterung bei anderen schwer(er) entfachen.

Katja Prescher
Author Katja Prescher

Als Leiterin Kommunikation der Intelliact AG, Zürich und Leiterin Kommunikation​, Kampagnen, Online-Fundraising​ bei BOS Schweiz bietet Katja Prescher zudem mit «SoZmark Communication» Organisationen und Unternehmen einheitliche Beratung, Konzeption und Umsetzung in Kommunikations- und Fundraising-Projekten an. Sie arbeitete für namhafte Kunden wie Schweiz. MS-Gesellschaft, WWF Schweiz, Amnesty International, Caritas, Public Eye usw. Sie gibt Impulse für die stetigen Weiterentwicklung im Fundraising, in der Kommunikation und in der Kampagnenarbeit.

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