Interviews

Das AC/DC Prinzip – Rock’n’Roll und strategische Campaigning-Grundsätze

Peter Metzinger ist seit etwa 15 Jahren selbständig mit eigener Unternehmensberatung und Agentur sowie AC/DC-Fan. Eine interessante Mischung. Seit etwa 22 Jahren ist er in der Schweiz unterwegs und wirbt für strategisches Campaigning. Er verrät uns, was wir von der AC/DC-Strategie und Rock’n’Roll lernen können.

Wann haben Sie das AC/DC-Prinzip entwickelt? Was ist es und was bedeutet es für die Kampagnen-Arbeit für Organisationen?  

Im Mai 2010 kam ich auf die Idee, zu untersuchen, ob AC/DC sich – sofern man das von aussen beurteilen kann – an die 14 Strategischen Campaigning Grundsätze halten. Man könnte also sagen, es gibt das Prinzip seitdem. Mein Buch zum Thema gibt es aber erst seit Oktober 2012. Für die Kampagnenarbeit von Organisationen bedeutet es, sich auch mal von einer erfolgreichen Rockband inspirieren lassen zu können, um dadurch vielleicht auf eigene, neue Ideen zu kommen, wie man auch langfristig erfolgreich sein kann.

Entwicklungspolitische, politische Kampagnenarbeit, Fundraisingkampagnen, Werbekampagnen und weitere wären zu nennen – von Organisationen/Institutionen/gemeinnützigen Vereinen und auch von Unternehmen durchgeführt. Wo kann das AC/DC-Prinzip sinnvoll angewendet werden?

Überall, denn es dreht sich um die Frage, wie man eine langfristige Strategie entwickelt, wie man sie langfristig durchzieht, wie man aus der Masse heraussticht und wie man eine loyale und über alles ergebene, treue Fan-Community aufbaut, die einen nie im Stich lässt, auf die man wirklich zählen kann.

Kampagnen klären auf, mobilisieren und üben Druck auf Entscheidungsträger aus. Aktivismus und Fundraising schließen sich nicht aus. Wie kann das AC/DC-Prinzip hier unterstützen?

Das AC/DC-Prinzip beschreibt 14 Spielregeln, an die man sich halten sollte, um eine gute Chance zu haben, erfolgreich zu sein, bei was auch immer man tut. Sich darüber systematisch und strukturiert Gedanken zu machen, führt zu neuen Einsichten, die sich auf die Strategie auswirken. Eine dieser Spielregeln lautet «Hartnäckigkeit und Konsequenz in der Strategieverfolgung» – dazu braucht es überhaupt einmal eine Strategie. Von AC/DC kann man lernen, was eine gute Strategie ist, und wie man sie vier Jahrzehnte lang konsequent durchhält.

Welche Organisationen oder Unternehmen setzen Campaigning nach AC/DC-Prinzipt erfolgreich um (als Beispiel)? Was macht sie erfolgreich? 

Apple hat sich unter Steve Jobs ebenfalls an die 14 Strategischen Campaigning Grundsätze gehalten, ohne sie zu kennen. Andere Musikbands tun das. Harley-Davidson ist ein weiteres Beispiel. Greenpeace ist ein Beispiel aus dem NGO-Bereich (zumindest früher), genau wie alle anderen NGOs, die schon seit Jahrzehnten existieren, bei denen man genau weiss, wofür sie stehen und wofür nicht, und die auch schöne Erfolge vorzuweisen haben.

Was können wir von AC/DC noch lernen? 

Dass Campaigning auch Spass machen sollte, dass man seinen eigenen Sound unverwechselbar entwickeln sollte, dass jeder im Team seine Rolle kennen und akzeptieren sollte, dass man sich als eins mit den Fans fühlen sollte und nicht als über ihnen stehend, und vieles mehr, das alles in meinem Buch steht 🙂

Peter Metzinger, vielen Dank für das Interview!

Katja Prescher
Author Katja Prescher

Als Leiterin Kommunikation der Intelliact AG, Zürich und Leiterin Kommunikation​, Kampagnen, Online-Fundraising​ bei BOS Schweiz bietet Katja Prescher zudem mit «SoZmark Communication» Organisationen und Unternehmen einheitliche Beratung, Konzeption und Umsetzung in Kommunikations- und Fundraising-Projekten an. Sie arbeitete für namhafte Kunden wie Schweiz. MS-Gesellschaft, WWF Schweiz, Amnesty International, Caritas, Public Eye usw. Sie gibt Impulse für die stetigen Weiterentwicklung im Fundraising, in der Kommunikation und in der Kampagnenarbeit.

4 Comments

  1. Avatar
    Britta Janssen Reply

    Sorry, aber um welche 14 Grundregeln besteht denn nun das AC/DC-Prinzip? Dafür muss man wohl das Buch kaufen. Wusste gar nicht, dass ihr eine Werbeplattform seid.

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      Sorry, ich hätte wohl nicht am letzten Tag vor dem Urlaub die Fragen beantworten sollen. Ich hab mir wohl zu wenig Zeit genommen.

      Auf meinem Blog http://www.petermetzinger.com stehen alle 14 Grundsätze im Zusammenhang mit AC/DC ausführlich erklärt. Die 14 Blogbeiträge zum Thema waren das Rohmaterial für das Buch. Einfach nach AC/DC suchen.

      Beste Grüsse, Peter Metzinger

  2. Katja Prescher

    Liebe Britta, wir bieten den Ausgangspunkt für Wissenstransfer, Professionalisierung und Vernetzung rund um die Themen Fundraising, Kampagnen und digitale Kommunikation. Ich finde Peter Metzinger mit all seinen Aktivitäten sehr interessant und inspirierend – ein Physiker und AC/DC-Fan, der seit den 80igern im Campaigning aktiv ist und einige Bücher herausgebracht hat, über die er sein Wissen und seine Erfahrungen weitergibt. Der Beitrag soll inspirieren und kreative Ansätze aufzeigen.. Wie kommst zu deinem Gedanken und Bedenken?

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      Britta Janssen Reply

      Liebe Katja, Euren Blog lese ich regelmäßig und sehr oft gefällt mir, was ich lese. An dieser Stelle dafür auch mal vielen Dank!
      Aber Deinem obigen Artikel fehlt es einfach an Substanz:
      “Er verrät uns, was wir von der AC/DC-Strategie und Rock’n’Roll lernen können” Ja, was denn?
      Antwort auf Frage 1: Organisationen sollen sich von Rockbands inspirieren lassen. Und in welcher Form bzw. Hinsicht?
      Antwort auf Frage 2: Beim AC/DC-Prinzip geht es darum, eine langfristige Strategie zu entwickeln und aus der Masse herauszustechen, um eine treue Gefolgschaft aufzubauen. Strategie, womöglich auch noch eine langfristige, war schon immer eine gute Idee, vom USP als “einzigartigem Verkaufsversprechen” wurde erstmals 1940 gesprochen, wenn man Wikipedia glauben darf.
      In der Antwort auf Frage 3 gibt der Autor ein Beispiel – immerhin: Eine der 14 Spielregeln lautet “Hartnäckigkeit und Konsequenz in der Strategieverfolgung”. Dann erfahren wir noch, dass Apple und Greenpeace durch genau diese AC/DC-Regeln so erfolgreich wurden. Hä? Hier wird der Bock zum Gärtner. Zum Abschluss wird es nochmal konkreter: Sich eins mit den Fans fühlen, eigenen Sound entwickeln, Rollenklarheit. Gute Ansätze, die ich fast überlesen hätte, weil der Rest so belanglos war. Hätte mir gewünscht, dass diese zentralen Aussagen mehr im Vordergrund stehen. Ob das Buch wirklich Neues zu bieten hat, kann ich nicht beurteilen. Trotzdem Danke für Deine Nachfrage und für’s Weiterbloggen 😉

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