Interviews

7 Fragen an Thomas Kurmann, Leiter Spendenabteilung, Ärzte ohne Grenzen e.V., Berlin

Thomas Kurmann, Leiter Spendenabteilung, Ärzte ohne Grenzen e.V., Berlin, spricht über seinen Einstieg in die Fundraising-Branche, über strategische Überlegungen und das Integrationspotenzial von Online und Offline bei Ärzte ohne Grenzen.

Thomas Kurmann, Leiter Spendenabteilung, Ärzte ohne Grenzen e.V., Berlin

1. Sind Sie Quereinsteiger oder ausgebildeter Fundraiser?
Und was haben Sie vor Ihrer Fundraising-Kariere gemacht?

Ich habe den Weg zum Fundraising nach meinem Italianistik-Studium über den Journalismus und die Unternehmenskommunikation gefunden. Die theoretische Basis zum Fundraising habe ich am VMI-Institut der Universität Freiburg in der Schweiz gelegt. Zudem war ich noch während 2 Jahren Theater-Dramaturg und Leiter des kaufmännischen Büros eines Kleintheaters in Zürich. Also ein klassischer Quereinsteiger.

2. Warum sind Sie Fundraiser?
Und warum sind Sie Fundraiser bei Ärzte ohne Grenzen e.V. Berlin?

Eigentlich bin ich ja eher zufällig zum Fundraising gekommen. Ganz persönlich motivieren mich dabei strategische Fragestellungen: Wie kann ich das Fundraising-System optimieren, wie den Menschen zu einer Spende motivieren?
Vor meiner Berliner Zeit war ich auch schon für Ärzte ohne Grenzen in der Schweiz tätig. Die Organisation hat meines Erachtens eine unheimlich starke Ausstrahlung. Der Wechsel nach Berlin war mit dem Reiz der Großstadt verbunden.

3. Sehr erfolgreiche Fundraising-Kanäle für Ärzte ohne Grenzen sind die Integration von Print-Mailing und Online. Welche Aktion war bisher das erfolgreichste in den letzten drei Jahren und warum war es erfolgreich?

Bis jetzt haben wir das Integrationspotenzial von Online und Offline noch nicht ausgeschöpft. Wir testen gerade fleißig, um den optimalen Mix zu identifizieren. Es gibt deshalb auch nicht wirklich eine Aktion in den letzten drei Jahren, die man besonders hervorheben kann. Wir haben jeweils in der Vergangenheit versucht, die Response unseres Cold-Mailings durch die Unterstützung einer integrierten Kampagne – offline und online – zu steigern. Allerdings nicht im gewünschten Aufwand- und Ertragsverhältnis.

4. Mobile: Auch das Thema mobile Fundraising spielt in der strategischen Ausrichtung eine große Rolle. Wie wichtig sind Ihnen mobile Kampagnen?
Konzentrieren Sie sich eher auf Apps oder webbasierten mobilen Seiten?

Bei uns spielt mobiles Fundraising noch keine zentrale Rolle. Wir sind zwar daran, eine mobile Website zu errichten. Ideen zu Apps sind bei uns noch nicht ausgereift. Aber definitiv denken wir das Thema bei unseren strategischen Überlegungen mit.

5. Ein Blick in die Zukunft…
Welches ist Ihr wichtigstes Fundraising-Ziel bis 2015?

Wir haben monetäre Wachstumsziele – ca. 10% pro Jahr. Was das digitale Fundraising anbelangt, so möchten wir die Anteile der Online-Spenden stabilisieren und nach Möglichkeit ausbauen. Dazu werden wir in den kommenden Monaten Grundsteine mit einer digitalen Strategie und dem Kick-off für eine neue Website 2013 legen.

6. Welche werden Ihre wichtigsten Fundraising-Kanäle für die nächsten 3 Jahre sein?

F2F, Mailing, Online

7. Abschließend eine persönliche Frage: Sie haben sich in der Fundraisingbranche einen guten Namen gemacht. Was sind für Sie die drei wichtigsten Eigenschaften, um in der Branche erfolgreich zu sein.

Vielmehr als Eigenschaften nenne ich folgende Faktoren: Glück, Hartnäckigkeit, Leidenschaft.

Thomas Kurmann, vielen Dank für das Interview!

Katja Prescher
Author Katja Prescher

Als Leiterin Kommunikation der Intelliact AG, Zürich und Leiterin Kommunikation​, Kampagnen, Online-Fundraising​ bei BOS Schweiz bietet Katja Prescher zudem mit «SoZmark Communication» Organisationen und Unternehmen einheitliche Beratung, Konzeption und Umsetzung in Kommunikations- und Fundraising-Projekten an. Sie arbeitete für namhafte Kunden wie Schweiz. MS-Gesellschaft, WWF Schweiz, Amnesty International, Caritas, Public Eye usw. Sie gibt Impulse für die stetigen Weiterentwicklung im Fundraising, in der Kommunikation und in der Kampagnenarbeit.

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